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Lindau
12.12.2025

Agroscope kommt nicht nach Lindau

Die Agroscope-Versuchsflächen in Wädenswil bleiben vorerst erhalten, die geplante Verlagerung nach Lindau wurde sistiert.
Die Agroscope-Versuchsflächen in Wädenswil bleiben vorerst erhalten, die geplante Verlagerung nach Lindau wurde sistiert. Bild: Agroscope
Die geplante Verlagerung der Obstbauversuchsflächen von Wädenswil nach Lindau wird vorerst gestoppt. Grund sind zu hohe Kosten. Die Obstforschung bleibt zunächst am Zürichsee bestehen.

Wie der Tages-Anzeiger berichtet, sollten die Obstbauversuchsflächen von Wädenswil ab 2030 schrittweise an den Strickhof in Lindau (Pfäffikon ZH) und an den Versuchsbetrieb für Obstbau Güttingen am Bodensee verlagert werden. Ziel war es, die obstbaulichen Aktivitäten künftig in einem neuen Zentrum am Strickhof zu bündeln, das gemeinsam mit den Kantonen Zürich und Thurgau aufgebaut werden sollte.

Dieses Vorhaben wurde nun sistiert, weil die geschätzten Kosten von 30 bis 40 Millionen Franken das verfügbare Budget übersteigen. Manuel Boss, Leiter des Kompetenzbereichs Pflanzen und pflanzliche Produkte bei Agroscope, bestätigt gegenüber dem Tages-Anzeiger: «Die Obstforschung und -züchtung wird vorerst am Standort Wädenswil weitergeführt.»

Historischer Kontext Wädenswil

Bereits seit 2020 werden einzelne Agroscope-Stellen von Wädenswil an andere Standorte verlegt, um Kosten zu sparen. Damals wurden Positionen nach Reckenholz, Posieux und Changins verschoben. Zurück blieben die rund zwölf Hektaren grossen Plantagen und Versuchsflächen. Dort werden weiterhin Versuche zur Züchtung krankheitsresistenter Apfelsorten, Pflanzenschutzuntersuchungen und Arbeiten zur Weiterentwicklung des Obstbaus durchgeführt.

Zukunft von Lindau

Trotz der Sistierung wollen Agroscope und die Kantone Zürich und Thurgau weiterhin eng zusammenarbeiten. Auch die Sanierung des Versuchsstandorts Güttingen im Kanton Thurgau wird wie geplant fortgeführt.

Wie der Tages-Anzeiger schreibt, werden aktuell verschiedene Szenarien geprüft, wie es mit dem Standort Wädenswil weitergeht. «Die Verschiebung von Mitarbeitenden von Wädenswil nach Reckenholz, Posieux und Changins erfolgt Schritt für Schritt gemäss Standortstrategie», so Manuel Boss. Noch arbeiten rund 96 Personen in Wädenswil, darunter etwa 40 im Bereich Obstbau und Obstzüchtung.

Infrastruktur bleibt Aufgabe des Bundes

Ein Problem bleibt die Infrastruktur: Gewisse Gebäude müssen in den nächsten Jahren saniert werden. Boss erklärt: «Wir stehen mit dem Bundesamt für Bauten und Logistik in engem Kontakt, damit die Instandhaltung der obstbaulichen Infrastruktur am Standort Wädenswil entsprechend dem Bedarf fortgeführt wird.»

Solange Agroscope die Flächen nutzt, ist der Bund verantwortlich für die Bereitstellung notwendiger Infrastrukturen – auch wenn die Flächen dem Kanton Zürich gehören.

Originalbeitrag Tages-Anzeiger 

Pfäffikon24/gg
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